
Wir laden euch alle ganz herzlich zu unserer Gedicht- und Musikveranstaltung "Migration und verlorene Stimmen der Menschheit" ein.

Anlässlich des internationalen Frauenkampftags laden wir euch am So., den 20.03.2022 um 15 Uhr zur Filmpremiere "Grev" (Türkisch "Streik") zum Haus der Vielfalt ein.

Der Film "Grev" spielt im Jahr 1910 im damaligen Osmanischen Reich. Aufgrund der menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und zahlreichen Tode durch Infektionskrankheiten beschließen die Seidenarbeiterinnen die Arbeit niederzulegen. Es kommt zum größten Generalstreik in der Geschichte des Osmanischen Reiches. Das Osmanische Reich war ein Vielvölkerstaat, in dem viele Ethnien und Religionen aufeinandertrafen, wodurch auch Diskriminierung und Unterdrückung auf der politischen Agenda standen. Durch den gemeinsamen Arbeitskampf werden im Film jedoch muslimische und nichtmuslimische, griechische, armenische türkische und kurdische Frauen vereint. Im Rahmen des internationalen Frauenkampftags am 8.März bietet "Grev" einen tieferen Einblick in die Geschichte der Arbeiterinnenbewegung und die essenzielle Rolle der Frau in der sozialen Bewegung. Gleichzeitig wird aufgezeigt, wie Vorurteile und Feindseligkeiten zwischen Herkünften und Religionen durch das Kollektiv aufgehoben werden können. Mit diesem Impuls soll neben der feministischen Bewegung auch die antirassistische Bewegung inspiriert und gestärkt werden.

Begrüßungsrede:
Liebe Freundinnen und Freunde, Liebe Gäste,
Bei der Gründung des Karanfil e.V. erklärten wir, dass wir Kunst, Kultur und Literatur als Mittel zu einem besseren Verständnis der Gesellschaft verstehen.
Wir möchten das fortschrittliche Kulturerbe den Menschen näherbringen. Wie einst der große Dichter und Schriftsteller Bertolt Brecht über Kunst sagte:“ Kunst ist nichts Individuelles. Kunst ist, sowohl was ihre Entstehung als auch was ihre Wirkung betrifft, etwas Kollektivistisches.“
Unsere Welt erlebt heutzutage eine Epoche von vielschichtigen Krisen in nie zuvor dagewesene Dimension.
Es ist kein Geheimnis mehr, dass das kapitalistische System unmittelbarer Verursacher all der Probleme ist. Daher wird es auch nie in der Lage sein, diese Probleme zu lösen. Schauen wir uns doch an; die Reaktion der Arbeiter und Werktätigen von Lateinamerika bis Fernosten, von Afrika bis nach Europa. Sie werden größer und nehmen neue politische Formen an. Die heutige Zeit ist geprägt durch die Millionen, zumeist Jugendlichen, die seit über 10 Monaten ununterbrochen weltweit gegen die Umweltzerstörung auf die Straße gehen, die Gelbwesten, die Monatelang die französische Bourgeoisie in Atem hielten, Millionen werktätige Frauen in Indien, die die Straßen füllten und unzählige weitere Widerstandsbeispiele, die wir nicht alle aufführen können. Diese Entwicklungen werden wir nicht tatenlosen hinnehmen. Wir werden Stellung beziehen! Kunst, Kultur als auch Literatur können hierbei nicht neutral sein.
Freundinnen und Freunde,
Nazim Hikmet, Pablo Neruda, Victor Jara, Yilmaz Güney, Cigerxwin, Maxim Gorki und Bertold Brecht, um einige Vertreter im Bereich Kunst, Kultur und Literatur zu nennen, leben mit ihren Werken auch heute in den Herzen alle Unterdrückten der Welt weiter. Sie hatten sich auf Seite der Unterdrückten Massen und Arbeiter gestellt, und alle träumten von einer grenzenlosen und klassenlosen Welt. Denn die Kunst dieser war nicht die Kunst der Herrschenden, sondern die der Unterdrückten. Und wir glauben fest an folgendes: Kultur und Kunst sind gesellschaftliche Reichtümer, die der ganzen Gesellschaft zugängig gemacht werden sollten.
In Anbetracht des kulturellen und künstlerischen Verfalls in unserer heutigen Welt wollen durch diese Art Veranstaltungen eine Alternative bieten und diese mit den Arbeitenden und Werktätigen/Jugendliche vereinen. Ein breiter Widerstand gegen den kulturellen Angriff durch das kapitalistische System ist eine Notwendigkeit. Daher sagen wir: „Eine neue Welt – Eine neue Kultur“.
Wir denken, dass dies diesem dient und danken Euch allen einzeln für die Teilnahme. Herzlich Willkommen.